Heute beginnen wir den Tag mit Frühstück im Hotel Qaqortoq. Anschließend gehen wir zum Hafen hinunter, unserer Auslaufstelle nach Nanortalik. Diese Bootsfahrt dauert etwa vier Stunden. Wir setzen uns gemütlich ins Boot und genießen die Aussicht. Mit etwas Glück begegnen wir auf unserer Reise einer Robbe oder einem Wal.
Rundgang in Nanortaliks Kolonialquartier
Nanortalik ist die südlichste Stadt in Grönland und die kleinste der drei südgrönländischen Städte. Die Stadt ist heute Heimat für etwa 1.100 Menschen und sehr schön gelegen mit hohen Gipfeln in ihrem Hintergrund.
In Nantortalik befinden sich mehrere schöne Gebäude aus der Kolonialzeit. Wir gehen an Land und erkunden diese Gebäude bei einem relativ kurzen Besuch in Nanortalik. Der Grund dafür ist nicht, dass Nanortalik eine langweilige Stadt ist. Vielmehr liegt im Fjord hinter uns die Attraktion, die das Ziel unserer Reise in das ganz südliche Grönland ist.
Die ”Vor Frelser” Kirche, die 1905 gebaut wurde, ist noch immer in Benutzung und stellt ein bemerkenswertes Gebäude aus der Kolonialzeit in Nanortalik dar. Es ist eine traditionelle, weiß gestrichene Holzkirche mit einem charakteristischen Glockenturm. Das alte Wohnhaus des Kolonieverwalters, in dem früher ausgesandte Mitarbeiter der kolonialen Verwaltung wohnten, ist nun das Museum der Stadt. Es ist eine Holzkonstruktion mit zwei Etagen. Das Museum gibt einen Einblick in die Geschichte der dänischen Kolonialisierung Grönlands. Hier werden Ausstellungsgegenstände der lokalen Inuit und der Kolonialzeit gezeigt. In dem relativ kleinen, aber zentral gelegenen Stadteil erleben wir viele der schönsten Gebäude, die Nanortalik zu bieten hat.
Nach diesem Stadtrundgang gehen wir zum Hafen zurück. Nun fahren wir mit dem Boot in den Tasermiut Fjord hinein, wo das Kuussuaq Camp liegt. Wir haben uns mit der grönländischen Firma Tasermiut Camp zusammengetan, die auf Zeltreisen in dieser schönen Umgebung spezialisiert ist. Wir begeben uns nun auf eine wunderschöne Bootsfahrt zwischen den majestätischen Bergen Tasermiuts.
Der Tasermiut Fjord
Der Tasermiut Fjord ist für seine einnehmende Natur bekannt. Über dem Wasser des Fjords erheben sich steile Hänge und raue Küsten. Der Tasermiut Fjord wird oft das arktische Patagonien“ genannt, weil sich die Gegend auch durch turmhohe Granitfelsen, Gletscher und unberührte Wildnis auszeichnet. Der Fjord bietet Ihnen hervorragende Möglichkeiten für Wanderungen sowie die Beobachtung der Tierwelt, unter anderem die Chance auf einen Blick auf Robben, Wale und Meeresvögel.
Viele weltberühmte Bergsteiger reisen zum Tasermiut Fjord um einige der majestätischen Gipfel, die hier liegen, zu erklimmen. Die berühmtesten Berge heißen Uiluit Qaqqaa, Nalumasortoq und Ulamertorsuaq. Diese Granitberge weisen für Kletterer extrem herausfordernde Berghänge auf, darunter über 1.000 Meter hohe senkrechte Hänge! Und damit meinen wir senkrecht! Aber keine Sorge – Sie sind hier nicht zum Klettern, sondern um in der herrlichen Natur zu wandern, die es in dieser Gegend natürlich auch gibt.
Die abenteuerliche Bootsfahrt von Nanortalik nach Kuussuaq Camp beginnt im Hafen von Nanortalik, von wo aus Sie in den Tasermiut Fjord hineinfahren. Unterwegs begrüßen wir die Siedlung Tasiusaq, bevor wir zwischen den majestätischen Bergen weiterfahren, für die der Tasermiut Fjord so bekannt ist. Aber…. Sagen Sie jetzt vielleicht! Wir waren doch schon mal in Tasiusaq. Ja und nein, denn sie waren in dem anderen bekannten Ort in Südgrönland, der auch Tasiusaq heißt.
In Grönland sind viele Orte nach ihren geografischen oder geologischen Eigenheiten benannt. Tasiusaq bedeutet „der Ort, der an einen See erinnert“. Deswegen gibt es viele Orte, die so heißen.
Wir fahren weiter bis zum Ende des Fjords, wo wir kurz Halt machen und Sie ganz nah an den gewaltigen Gletscher herankommen können. Die Gletscher an Grönlands Küste haben etwas stark Faszinierendes. Dieser hier ist einer der schönsten.
Nach diesem Erlebnis fahren wir zurück und kommen zu dem Zeltlager, an dem wir abgesetzt werden.
Kuussuaq Camp
Im Kuussuaq Camp wird auf die besonderen Eigenschaften des Ortes Wert gelegt: Der Wald, der Bach und natürlich auch der große See Tasermiut. Das Camp ist am See nahe beim Bach platziert und heißt deshalb „Kuussuaq“, der große Bach.
Das Kuussuaq Camp ist nicht einfach nur ein Halt auf unserer Reise. Es hat eine besondere Atmosphäre und eine authentische Stimmung. Außer dass es mitten in der bezaubernden Natur liegt, befinden Sie sich nun an einem Ort, wo die Natur Ihr Spielplatz ist. Die Gegend um das Lager herum bietet unter anderem die einzigartige Möglichkeit, die Speisekammer der Natur zu erleben.
Sobald wir im Zeltlager ankommen, nehmen wir einen kleinen Imbiss ein und suchen das Zelt auf, in dem wir die nächsten zwei Tage übernachten werden. Anschließend kommen wir zum gemütlichen Teil. Hier können Sie beispielsweise zum Proviant aus der herrlichen Natur beitragen, die uns umgibt. Hier kann man wirklich von ”aus der Erde auf den Tisch“ sprechen!
In der Kräuter-, Pilz- oder Beerensaison lassen die sich direkt am Berg ernten. Sie befinden sich mitten in einer Gegend, wo Sie die Speisekammer der Natur selbst entdecken können und vielleicht Leckereien auftreiben, die perfekt zu unseren gemeinsamen Mahlzeiten passen. Und wer weiß, vielleicht bekommen Sie auch die Möglichkeit zu angeln und frischen Fisch zu unserem kulinarischen Abenteuer beizusteuern? Sie könnten auch eine herrliche Runde in dem wunderschönen, kühlen See schwimmen.
Unser Abendessen wird vor Ort zubereitet und gibt Ihnen die Möglichkeit, grönländische Speisen zu probieren, die so unglaublich vielseitig und köstlich sind.
Später am Abend steht musikalische Unterhaltung auf dem Programm. Die Reiseführer vor Ort erzählen grönländische Mythen und andere Geschichten am Lagerfeuer.
Bitte beachten Sie! Toilettenanlagen und Duschen: In der Nähe des Zeltlagers gibt es ein Toilettenzelt, in dem man einen Toiletteneimer benutzen kann. Nach der Benutzung schließt man den Beutel und bindet man einen Knoten, damit der Toiletteneimer für den nächsten Besucher sauber ist. Die benutzten Beutel werden in einem separaten Behälter gesammelt. Das Zeltlager hat keine Duschen, aber es gibt in der Nähe einen großen See, in dem man ein Bad nehmen kann. Es ist eine sehr authentische grönländische Erfahrung, aber nichts, wovor man sich fürchten muss.