GLOBALE ERWÄRMUNG
In der letzten Zeit wird viel Aufmerksamkeit darauf gelenkt, dass das Inlandeis immer schneller schmilzt. Eine der Ursachen dafür ist die globale Erwärmung. Es gibt viele Gründe dafür, dass das Eis schneller als früher schmilzt. Zum Teil legt Verschmutzung aus Europa und anderen Orten der Welt eine dunkle Schicht auf das Eis. Wenn das Eis an den Rändern schmilzt, gelangt mehr Staub in die Umgebung. Das Eis wird auch dadurch dunkler, dass Sand und Staub auf das Eis geweht werden. Solches Eis schmilzt schneller als ganz weißes. Schwarz absorbiert Hitze stärker als weiß.
Außerdem findet unter dem Eis ein stärkeres Abschmelzen statt. Das passiert, weil viele neue Schmelzwasserseen und -flüsse auf dem Eis durch die Spalten laufen und auf der Erde unter dem Eis entlang fließen. Das führt dazu, dass sich das Eis ausdehnt. Die zusätzliche Reibung unter dem Eis verursacht dann weiteres Abschmelzen. Die Unterseite des Eises wird durch diese Wasserströme glatter. Dadurch gleitet das Eis schneller zum Meer hin. Dies wird an manchen Stellen noch zusätzlich durch Erdwärme verstärkt.
SCHEUERSTREIFEN UND MORÄNEN
Wenn ein Landabschnitt einmal von Eis bedeckt war, kann man das an Scheuerstreifen an den Klippen sehen. Scheuerstreifen sind Risse. Sie entstehen aus Steinen, die im Eis eingefroren waren. Die Bewegungen des Gletschers haben dazu geführt, dass die Steine Scheuerstreifen in der Landschaft hinterlassen haben. In Grönland kann man deutlich erkennen, ob sich ein Gletscher zurückgezogen hat. Dann sehen die Felsen um den Gletscher herum nämlich ganz anders aus und haben diese Scheuerstreifen.
Die sogenannten Moränen entstehen in den Randgebieten der Gletscher. Sie bestehen aus Ton-, Sand-, Schotter- und Schlickhaufen. Sie wurden vor den Gletschern her geschoben oder sind am Rand des Gletschers weggespült worden. Schlick ist feinkörniger, mehlfeiner Sand.
FORSCHUNG AUF DEM INLANDEIS
Im Laufe der Jahre haben viele Forscher das Inlandeis erkundet. Dänische Wissenschaftler haben Bohrungen im Eis durchgeführt und Materialproben aus den letzten 125.000 Jahren entnommen. Das Inlandeis ist wie Jahresringe eines Baumes aufgebaut. Jedes Jahr kommt eine neue Eisschicht hinzu, die den Forschern vom Klima berichten kann. Auf diese Art und Weise kann man beispielsweise sehen, wann Krakatau explodiert ist. Krakatau ist eine Vulkaninsel in Indonesien, die 1883 ausgebrochen ist. Im Eis sind auch Fossilien alter Pflanzen gefunden worden, die in Grönland wuchsen, bevor das Eis kam.
Die vielen Farben des Eises
Eisberge können blau oder weiß sein und sogar dunkle Streifen haben. In den blauen Eisbergen ist nur wenig Sauerstoff enthalten, weil die Luft mit der Zeit aus dem Schnee herausgedrückt wurde. In weißen Eisbergen hingegen befinden sich viele Luftblasen oder ihre Oberfläche ist von Schnee bedeckt. Gletschereis entsteht entweder durch gefrierendes Wasser oder zusammengedrückten Schnee. Die dunklen Streifen entstehen, wenn Eisberge auf ihrem Weg vom Land zum Meer auf dem Grund entlangschrammen. Viele Eisberge sind darüber hinaus von türkisen, grünen oder blauen Streifen reinen Wassereises durchschnitten. Diese Streifen entstehen dort im Gletscher, wo das Eis geschmolzen war und als bläschenfreies Schmelzwasser wieder gefror. Die Farben erscheinen, wenn die Strahlen der Sonne reflektiert werden.
DIE EISFJORDE IN GRÖNLAND
Der Ilulissat Eisfjord ist ein einzigartiges Naturphänomen, von dem Sie vielleicht schon gehört haben. Darauf kommen wir später in diesem Reiseführer zurück. Andere Eisfjorde in Grönland sind ebenso beeindruckend wie der Ilulissat Eisfjord, aber seine Geschwindigkeit und Zugänglichkeit haben ihn besonders bekannt gemacht. Andere wunderschöne Eisfjorde sind Sermilik westlich der Ammassalik-Insel, die Eisfjorde bei Paamiut und Nuuk, Qoorooq in der Nähe von Narsarsuaq, der Bredefjord hinter Narsaq und besonders der unglaublich schöne „Fjord der Ewigkeit“ bei Maniitsoq. Eisfjorde von der Wasserseite aus zu sehen, ist immer etwas Besonderes. Die Eismassen sehen noch viel beeindruckender aus, wenn man sie von unten aus sieht. Die Kapitäne der Tourboote nähern sich sehr vorsichtig, denn das Eis ist lebendig und entwickelt starke Kräfte. Wenn große Eisbrocken abgeworfen, ”gekalbt” werden, erzeugt das gewaltige, tsunami-ähnliche Wellen.
MEEREIS UND PACKEIS
Meereis bezeichnet große Eisflächen, die beim Gefrieren von Salzwasser an der Meeresoberfläche entsteht. Meereis bildet sich um die grönländische Küste herum. Eine Ausnahme bildet das Gebiet zwischen Sisimiut und Paamiut. Diese Gegend wird als „Bereich offenen Wassers“ bezeichnet, denn es friert nie zu. In Qaanaaq in Nordgrönland ist das Meer nur im August und im September eisfrei. Die große Eisfläche entsteht in Nordostgrönland und am Nordpol. Sie treibt dann an der Ostküste entlang und die Westküste hinauf nach Paamiut. Das Packeis bzw. Meereis, das sich von Norden nach Sisimiut bewegt, wird Westeis genannt, denn es kommt aus der Baffinbucht.
Normalerweise ist die gesamte grönländische Ostküste von ganz im Norden bis zum Kap Farvel im Süden von Dezember bis Mai oder Juni gefroren. Die Ausdehnung des Meereises hat sich in den letzten Jahren in Folge der globalen Erwärmung verringert. Es kann in der Waagerechten sehr lang und breit sein, aber niemals sehr hoch bzw. dick.
EISBERGE
Eisberge, die aus gefrorenem Süßwasser bestehen, enthalten kleine Luftblasen, die bei der Entstehung des grönländischen Inlandeises im Eis eingeschlossen wurden. Eisberge wiederum entstehen, wenn die verschiedenen Gletscher an der grönländischen Küste ihre Gletscherzungen ins Meer strecken. Dabei brechen größere und kleinere Eisstücke ab und fallen ins Wasser. Man spricht auch von ”toten Gletschern”, wo das Eis herausgeschoben wird und abschmilzt, zum Beispiel in einem Schmelzwasserfluss. Eisberge können im Gegensatz zum Meereis eine große senkrechte Ausdehnung haben und sich bis zu 100 Meter über der Meeresoberfläche emporrecken. Eine Faustregel besagt, dass sich nur etwa 10 Prozent des Eises über der Meeresoberfläche befinden.
EISBERGE UND PACKEIS IN SÜDGRÖNLAND
Südgrönland ist für zwei besondere Phänomene bekannt, das blaue Eis vor dem Hintergrund der grünen Wiesen und das Packeis.
Når man nævner udtrykket toppen af isbjerget, refererer man til det faktum, at den del af isfjeldet, som ses over vandet, kun udgør 10 % af hele isfjeldets størrelse. Apropos is – så er den grønlandske befolkning stor konsument af is – altså den is, som er lavet af fløde eller saftevandDas Eis in Südgrönland ist alt; es war lange unterwegs. Das macht es dichter und deswegen ist das Eis oft blau statt weiß. Die Luftblasen sind unter hohem Druck ganz aus dem Eis hinausgedrückt worden.
Das Packeis ist ein spürbares Phänomen, besonders in Ost- und Südgrönland. Das Packeis entsteht, wenn das Eis im Nordmeer im Frühjahr und Sommer aufbricht. Dann treiben riesige, flache Eisberge an der Ostküste entlang und um die Südspitze Grönlands, am Kap Farvel herum. Von hier aus bewegt sich das Eis weiter nach Südgrönland, wo es entweder schließlich schmilzt oder in die Baffinbucht hinaustreibt. Das Packeis, Meereis oder Treibeis (lieb Kind hat viele Namen) – – ist im Gegensatz zum Süßwassereis des Inlandeises gefrorenes Meereis. Es ist dort, wo es auftaucht, dicht gepackt, und es kann sehr gefährlich sein, darin zu manövrieren.