Gefährliches Eis
Wir können nicht genug betonen, dass es gefährlich ist, sich dem Eis zu dicht zu nähern – egal, ob vom Inlandeis oder großen Eisbergen im Wasser die Rede ist. Hier sind ungeahnte Kräfte der Natur im Spiel. Das Eis ist wunderschön, gebietet aber auch Respekt und Ehrfurcht. Man muss ein erfahrener Bootsführer sein, um sich sicher zwischen Eisbergen und dem Meereis bewegen zu können.
Die Grönländer mit ihren kleinen Jollen und Motorbooten haben besonders großen Respekt vor dem sogenannten Schwarzeis, das ganz durchsichtig und deshalb im dunklen Wasser fast unsichtbar ist. Darin sieht es schwarz aus. Es ist gefährlich für die Boote, wenn sie in Eis hineinfahren und es kann fatal werden, wenn das Schiff nicht eissicher ist. Das schwarze Eis ist gefährlich, weil es kaum sichtbar und damit schwierig zu umgehen ist.
Auch Schiffe auf den transatlantischen Routen müssen aufpassen, wenn die Eisberge aus der Baffinbucht zwischen Grönland und Kanada im Frühjahr und Sommer durch die Davisstraße treiben – und weit nach Süden bis nach Neufundland.
Selbst die Eisbären gehen vorsichtig mit dem Eis um. Im Frühjahr, wenn es beginnt warm zu werden, bilden sich große Eisschollen. Nicht selten landet ein Eisbär aus dem Nationalpark als blinder Passagier auf einer Eisscholle und treibt mit dem Strom nach Süden, bis zur südlichsten Stadt Grönlands. Sie trägt ausgerechnet den Namen Nanortalik, „der Ort mit den Eisbären“. Der Waldfjord bei Narsaq heißt auf grönländisch auch Tunulliarfik (”Der Weg zur Rückseite”, wie Ostgrönland manchmal im Westen genannt wird), weil die Bären diesen Weg nehmen, wenn sie nach Hause an die Ostküste wollen.