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Hundeschlitten, Nordlichter und ein Hüttenausflug – Chanetts großartige Erlebnisse im Winter

Inspiration / Hundeschlitten, Nordlichter und ein Hüttenausflug – Chanetts großartige Erlebnisse im Winter

Chanett Christensen war innerhalb von anderthalb Jahren drei Mal in Grönland. Verfolgen Sie mit, wie Chanett fröhlich über ihre Wintererlebnisse in Grönland berichtet.

Eine Fahrt mit dem Hundeschlitten ist das ultimative, grönländische Abenteuer. Sie gleiten über den Schnee, wie die Inuit es in über 1.000 Jahren getan haben. Chanett Christensen wollte alles ausprobieren. Sie hatte auch reichlich Gelegenheit dafür, denn sie war innerhalb von anderthalb Jahren drei Mal in Grönland. Das erste Mal im Sommer 2019 und dann wieder im Februar 2020.

Im Sommer 2020 sprach Chanett mit einer Freundin und schlug ihr vor, das nächste Mal mitzukommen. Sie einigten sich auf der Stelle darauf, gemeinsam loszuziehen. Chanett buchte das nächste Ticket nach Grönland. Ihre Freundin musste absagen – für Chanett kein Grund aufzugeben. Im Oktober 2020 reiste sie aufs Neue nach Grönland. Hier erzählt Chanett von ihren Winterabenteuern in Grönland.

Nordlichter

”Auf meiner zweiten Reise habe ich im ‚Roklubben‘ gegessen. Das ist ein Restaurant, das sechs Kilometer von Kangerlussuaq entfernt liegt. Es ist total faszinierend, dort aus dem Fenster zu schauen. Ich sah beispielsweise ein Rentier – Wahnsinn! Ich war allein im ‚Roklubben‘. Alle waren so nett und entgegenkommend. Ich habe mich mit dem Kellner und dem Fahrer über die Nordlichter unterhalten. Ich hatte mich wirklich darauf gefreut, Nordlichter zu sehen”, erzählt Chanett, die einen mit ihrer Begeisterung anstecken kann.

Zum Glück liegt das Restaurant so weit draußen, dass es hier kaum Licht gibt. Nordlicht pur! Ich ging nach draußen, der Himmel war wolkenlos und einfach wunderschön! Ohne zu lügen kann ich sagen, dass alle Farben des Regenbogens in verschiedenen Formen über den Himmel tanzten. Ich war so begeistert, dass alle Restaurantgäste herauskamen und schauten. Sogar das Küchenpersonal kam und schaute mit!

Ich konnte meine Begeisterung kaum verbergen. Für mich ist es ja kein Alltag, Nordlichter zu sehen. Ich glaube auch, dass einige der anderen dachten: ’Nein, es ist nicht normal, Nordlichter zu sehen.‘ Es war so schön, dass meine Begeisterung die anderen ansteckte und wir gemeinsam draußen standen und es genossen.“

Herrliche – und eiskalte – Fahrt mit dem Hundeschlitten

”Als ich im Februar in Kangerlussuaq landete, machte ich eine Hundeschlittenfahrt. Das war fantastisch. Ich hatte diese Tour noch vor dem Flugticket gebucht. Für mich war es unheimlich wichtig, eine Fahrt mit dem Hundeschlitten auszuprobieren.“

”Ich wurde zu der Stelle gefahren, an der sich die Hunde aufhalten. Da kann man die Hunde schon bellen und jaulen hören. Es ist so wie es im Fernsehen gezeigt wird, wenn jemand eine Hundeschlittenfahrt macht. Genauso ist es auch in Wirklichkeit: Jede Menge Hunde bellen und freuen sich darauf, loszulaufen.“

”Das Thermometer zeigte -31 Grad. Wegen des Windes fühlte es sich an wie -41 Grad. Zum Glück konnte ich dort Kleidung aus Robbenfell ausleihen. Ich war anderthalb bis zwei Stunden auf dem Schlitten – und das war genug. Das war im Februar. Im letzten Teil des Winters ist es wärmer. Ich hatte wirklich viele Sachen an, drei bis vier Schichten. Drei paar Handschuhe und drei Schichten rund um die Ohren. Mein Gesicht war nicht eingepackt, sodass ich Erfrierungen an der Nase und auf den Wangen bekam. Das merkte ich am Tag danach erst richtig. An der Nase hat sich die Haut abgeschält. Das nimmt man einfach mit, so ist es eben“, erzählt Chanett.

”Die anderthalb Stunden dort draußen verbrachte ich in doppelter Gefrierschrank-Temperatur. Das war richtig kalt. Aber das vergisst man, denn es ist so wunderschön. Und so einmalig, mit dem Hundeschlitten zu fahren. Man muss dazu allerdings wissen, dass es auch ein merkwürdiges Erlebnis ist. Die Hunde bekommen etwas zu fressen und dann fahren wir los. Wenn sie austreten müssen, dann passiert das während der Fahrt“, lacht Chanett und erzählt weiter: „So sind sie ja trainiert. Man hält ja nicht einfach an, nur weil sie mal müssen. ‚Hier stinkt es ein Bisschen‘, dachte ich. Und dann konnte ich deutlich sehen, dass die Hunde abwechselnd ihr Geschäft verrichteten“, sagt sie und lacht noch einmal. „Das war auch ein Erlebnis! Diese Hunde waren so niedlich. Ich durfte sie streicheln. Ich hatte mir etwas Gedanken darüber gemacht, ob das wohl wilde Hunde seien, aber diese hier konnte man streicheln. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt Angst. Der Schlittenführer, mit dem ich unterwegs war, war auch richtig gut. Er hatte seine Hunde unter Kontrolle, und erzählte mir, dass sie teilweise zahm waren“, berichtet Chanett.

Qoornoq im Winter

”Von Nuuk aus nahm ich an einer Bootsfahrt in eine verlassene Siedlung teil, nach Qoornoq. Dort durften wir aussteigen und umherspazieren. Die Siedlung ist ja verlassen. Deshalb waren wir an diesem Tag die ersten, die ihre Füße auf den frischen Schnee setzten. Ich hatte keine Schneeschuhe an, deshalb sank ich beim Gehen ein. Da lag über ein halber Meter Schnee – da konnte man durchaus einsinken und plötzlich bis zu den Oberschenkeln im Schnee stehen. Aber das war kein Problem. Ich hatte ein Walkie-Talkie vom Boot aus bei mir. Hätte ich festgesteckt, hätte er mich ja abgeholt. Das ist auch so faszinierend in Grönland: Die Natur bestimmt. Man ist einfach ein kleiner Punkt in der Landschaft. Die Natur legt die Rahmenbedingungen fest. Davor sollte man ganz bestimmt Respekt haben”, sagt Chanett.

Ausflug zu einer Hütte

”Nuuk zu zwei unterschiedlichen Jahreszeiten zu erleben, ist ganz fantastisch. In den verschiedenen Saisons ist es eine ganz andere Stadt, denn sie ist so kontrastreich. Sommer ist eine Sache und Winter eine ganz andere. Und ich friere eigentlich schnell, aber minus 20 Grad – das ist gar nichts. Man merkt es gar nicht. Ja, an den Wangen ist es kalt, aber man kleidet sich ja nach dem Wetter. Deswegen hat es mich überhaupt nicht abgeschreckt.”

Chanett war auch zusammen mit drei anderen Frauen in einer Hütte:

”Wir kamen dort am Freitagabend gegen 17 Uhr an. Unser Gepäck und wir wurden dorthin gefahren. Es war ziemlich einfach. Es gab kein fließendes Wasser und keinen Strom. Es war eine gemütliche Hütte mit einer Toilette etwas außerhalb. Sie waren so nett und hatten im Vorhinein Wasser für uns geholt. Normalerweise müsste man selbst zum See laufen, Eis hacken und es danach schmelzen.“

”Es war sehr gesund, hinaus in die Natur zu kommen, wo es kein Internet gab. Wir konnten unsere Smartphones nicht verwenden. Irgendwie reist man dabei in die Vergangenheit. Wir spielten Spiele, unterhielten uns und waren draußen, um die Natur zu erleben. Es war sehr angenehm, weit wegzukommen und mal so richtig abzuschalten. Elektronische Geräte und soziale Medien nehmen im Alltag so viel Platz ein. Man findet auch heraus, wie wichtig es ist, bestimmte Gegenstände zu Hause zu haben. Meine Güte, man benutzt so viele Dinge. Und man weiß viel besser zu schätzen, dass man einfach den Wasserhahn aufdrehen kann – und schon läuft das Wasser. Das hatten wir in der Hütte ja nicht. Da gab es einen Gasofen und einen Gasherd. Wir konnten also ohne Probleme Essen kochen. Abends machten wir Pizza, morgens Pfannkuchen, Haferbrei, Tee und Kaffee.“

”Zwei der Mädels kannte ich nicht. Es war richtig angenehm, neue Menschen zu treffen und sich auf eine andere Weise kennenzulernen, als wenn man sein Handy dabeihätte und mal eben auf Facebook und Instagram gehen könnte. So etwas möchte ich in der Zukunft mehr machen. Dass man sein Smartphone mitnimmt um Bilder zu machen, es ansonsten aber nicht so viel Raum einnehmen lässt.“

”Es gab keinen Strom, also hatten wir Stirnlampen dabei. Wir hatten auch Powerbanks mitgenommen, aber so viel Batterie verbraucht man ja gar nicht. Wir haben dort nur Musik gehört und Fotos gemacht. Am Abend hängten wir die Stirnlampen auf und spielten. Wir zündeten Kerzen an und ließen uns von einem Petroleumofen warmhalten. Es war schön warm. Das war eine wunderbare Einrichtung.“

Im Bild: Chanett Christensen mit Kathrine Karup, Anna Sofie Starup und Anne-Sofie Flintrup.

Aktiver Urlaub – sogar in der Dunkelheit

”Ich habe vorher noch nie einen aktiven Urlaub gemacht. Doch, vielleicht eine Reise nach New York und dann 20 Kilometer in der Stadt herumwandern. Aber nicht auf so einer Tour nach Grönland. Es überrascht mich, dass ich genau das so angenehm und sicher finde und es so sehr mag. Ich habe mich vorher noch nie als einen Wandermenschen gesehen, aber in der Natur zu sein und in einer Hütte zu übernachten, begeistert mich.

Ich habe etwas Angst im Dunkeln, aber das hält mich nicht davon ab, diese Reise durchzuführen. Allerdings brauche ich etwas Unterstützung, wenn ich nach dem Einbruch der Dunkelheit nach draußen will. Mein erster Urlaub draußen in der Natur war einfach richtig toll. Sonst war ich nur im warmen Süden baden, habe Pauschalreisen gebucht oder Städtereisen. Nicht so viel Natur. In Zukunft kann ich mir richtig gut vorstellen, solche aktiven Reisen zu unternehmen.“

Roklubben II

Wir beenden Chanetts Geschichte mit ihrem Rückweg aus dem Restaurant „Roklubben“ in Kangerlussuaq: „Wenn Ihr ein paar Reisen verkaufen wollt, dann kann ich das für Euch machen“, lacht Chanett. „Vom Restaurant aus fuhren wir gemeinsam mit dem Bus zurück zum Hotel und der Jugendherberge. Hinter mir saß eine Frau, die sagte, sie sei so froh darüber, dass sie jemanden in meinem Alter hier oben in Grönland sehe. Dass ich Lust dazu hatte, an solche Orte zu reisen. Das sehe man nicht so oft. Und ich glaube, ich habe den ganzen Bus damit unterhalten, dass ich von den Nordlichtern so begeistert war und einen Wal gesehen hatte. Mein Smartphone machte die Runde, weil ich allen zeigen wollte, was ich erlebt hatte. Wenn Du neugierig bist, dann mach Dich auf den Weg. Anders kann ich das nicht sagen. Was hält Dich zurück? Auf geht’s! Mein ganzes Leben habe ich gedacht ‚das möchte ich gerne, aber…‘ Jetzt handle ich!“

Plötzlich war Chanett in Grönland. Lesen Sie, was das für sie bedeutet hat.
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Im Sommer 2019 reiste Chanett zum ersten Mal nach Grönland. Und dabei blieb es nicht! Ein Sommerurlaub und zwei Winterferien sind es geworden. Chanett kann inzwischen hinter alle großartigen Erlebnisse in Grönland einen Haken setzen.

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