Zwei Waltypen
Wale werden in zwei Kategorien aufgeteilt: Bartenwale und Zahnwale. Sie können in Grönland auf Barten- und Zahnwale treffen.
Bartenwale
Unter den Bartenwalen finden wir Blauwale, Buckelwale, Finnwale, Grönlandwale und Grauwale. Anstelle von Zähnen haben Bartenwale zahlreiche lange, schmale Hornplatten im Oberkiefer. Diese heißen Barten und der Wal nutzt sie, um Nahrung durch sie aufzunehmen. Bartenwale fressen kleinere Tiere wie Meerestiere oder kleine Fische, indem sie ihr Maul öffnen und große Mengen Wasser mit den kleinen Tieren aufnehmen. Bartenwale füllen das Maul mit Wasser, das durch die Barten mit der Zunge nach außen gedrückt wird. Dabei bleiben in den Barten kleine Fische und Meerestiere hängen, von denen die Wale sich ernähren. Bartenwale haben außerdem immer zwei Blaslöcher am Kopf.
Zahnwale
Die Zahnwale zeichnen sich durch die vielen kleinen, spitzen Zähne im Maul aus. Sie jagen ihre Nahrung wie Fische, Tintenfische oder Robben und nutzen ihre Zähne, um das Futter festzuhalten. Im Gegensatz zu den Bartenwalen haben Zahnwale nur ein Blasloch auf dem Kopf. Unter den Zahnwalen finden wir Pottwale, Delfine, Schwertwale, Schweinswale, Narwale und Belugawale.
Wenn Ihnen die Unterscheidung zwischen Barten- und Zahnwalen schwerfällt, dann schauen Sie auf deren Atemloch. Bartenwale haben davon zwei, während Zahnwale nur eins haben.
Walarten in Grönland
Es gibt 15 Walarten in Grönland. In Südgrönland sind es besonders Finnwale und Zwergwale, die Sie antreffen, doch wir haben hier unten auch schon Pottwale zu Gesicht bekommen. Häufig tauchen die Wale zufällig auf, wenn Sie zu Wasser zwischen den Orten unterwegs sind. Buckelwale treffen Sie häufig in der Nähe von Paamiut, Maniitsoq, Ilulissat und Aasiaat, außerdem sind sie oft auch zahlreich in den Fjorden bei Nuuk vertreten. Buckelwale, Zwergwale, Finnwale und Grönlandwale sind auch keine Seltenheit in der Diskobucht. In Ostgrönland gibt es außerdem eine große Vielfalt an Walen, die sich in den einsamen Gegenden aufhalten.
Belugas und Narwale können Sie an den nördlicheren Küsten antreffen, und hier können in selteneren Fällen auch Blauwale und Schwertwale beobachtet werden. Insgesamt gibt es etwa 15 verschiedene Walarten, die sich in den Gewässern um Grönland tummeln, um sich mit den vielen anderen Tierarten zu mästen, die das Meer hier zu bieten hat. Die meisten Wale pendeln zwischen Grönland und der Karibik, während drei Arten – Beluga, Narwal und Grönlandwal – auf das Reisen verzichten und das ganze Jahr hindurch in Grönland bleiben. Nachfolgend können Sie mehr über die sechs Arten erfahren, die Sie mit höchster Wahrscheinlichkeit antreffen werden.
Der Grönlandwal – der schwerste und älteste
Balaena mysticetus
Mit einem Gewicht von bis zu 100 Tonnen ist der Grönlandwal eine der schwersten Wale und eine der Arten weltweit, die am meisten wiegen. Sie können über 250 Jahre alt werden und sind deshalb auch unter den Tieren auf der Erde, die am längsten leben können. In Grönland werden sie noch vom Grönlandhai übertroffen, der über 300 Jahre alt werden kann.
Doch nicht nur ihr Alter ist beeindruckend, sie können auch 18 Meter lang werden. Sie sind wahre Riesen.
Darüber hinaus leben sie in den schönsten Gegenden der Welt, nämlich im Meer um Grönland und Kanada herum.
Der Grönlandwal ist eine arktische Walart, was der Name auch andeutet. In Grönland halten sie sich normalerweise in der Diskobucht, nahe bei Qeqertarsuaq, auf. Ihre Chancen, diese fantastischen Tiere zu Gesicht zu bekommen sind in den Monaten April und Mai am größten. Besonders im April haben Sie gute Möglichkeiten, dieses älteste Säugetier der Welt zu erleben.
Verglichen mit allen anderen Walarten hat der Grönlandwal die dickste Speckschicht (25 bis 45 Zentimeter) und die längsten Barten (3,50 Meter).