An vielen Orten in Grönland können Sie das Inlandeis hautnah erleben, aber nirgends so einfach wie in Kangerlussuaq. Hier können Sie zum Rand des Eises fahren und die gewaltige Eiskappe sogar betreten. Der größte Teil Grönlands ist von permanentem Eis bedeckt. In der längsten Zeit des Jahres liegen fast 100 Prozent der Insel unter Schnee und Eis. Deshalb hat das Eis natürlich einen großen Einfluss auf das Leben auf der größten Insel der Welt.
Betreten Sie mit eigenen Füßen das Inlandeis, die größte Eiskappe der nördlichen Halbkugel. Machen Sie einen Spaziergang über die prächtige, schneebedeckte Landschaft. Hier sehen Sie weiß, so weit das Auge reicht.
Das Inlandeis
Grönlands Inlandeis ist die größte Eiskappe auf der Nordhalbkugel. Es ist 1.726.400 km2 groß. Hierzu kommen einige “kleinere” Eiskappen, die ungefähr 76.000 km2 groß sind. Die eisfreie Fläche in Grönland beträgt damit nur etwa 338.000 km2. Das Inlandeis ist also ein ordentlicher Eiswürfel. Sollte es jemals schmelzen, würde nicht nur das Glas überlaufen. Dann würde auch der Wasserstand der Weltmeere über 7 Meter ansteigen.
Das Inlandeis ist an seiner kräftigsten Stelle über 3 Kilometer dick. Es ist so schwer, dass es ungefähr ein Drittel seines eigenen Gewichts unter die Meeresoberfläche drückt. Wenn ein Unglück geschehen und das Inlandeis schmelzen sollte, wäre Grönland ein kraterförmiges Land. Der vom Inlandeis verursachte gewaltige Druck sorgt dafür, dass um ganz Grönland herum Gletscher verteilt liegen und das Eis ins Meer hinausgepresst wird. Hier werden die berühmten Eisberge in dem Moment geboren, in dem sie vom Inlandeis abbrechen.
Machen Sie aus mehreren Orten Ausflüge zum Inlandeis
Nur zwei Städte in Grönland haben direkte Aussicht zum Inlandeis. Das sind Narsaq im Süden und Qaanaaq im Norden. Andere Orte liegen nah am Inlandeis, zum Beispiel Ilulissat, Tasiilaq, Narsarsuaq und Uummannaq. Und dann gibt es Orte, wo Sie andere Gletscher aus der Nähe sehen können, beispielsweise in Kulusuk. In diesen Städten können Sie zu Ausflügen zum Inlandeis aufbrechen. Lesen Sie mehr über Touren auf unseren Seiten über Ilulissat, Qaqortoq, Narsarsuaq, Ilimanaq und Tasiilaq.
Kangerlussuaq – zwei aufregende Ausflüge
Kangerlussuaq ist der einzige Ort in Grönland, wo Sie zum Inlandeis fahren können. Von hier aus sind es zwischen 25 und 37 Kilometer zum Inlandeis, ja nachdem, welche Strecke man wählt. Hier ist es recht einfach, das Eis zu betreten. Lassen Sie sich das nicht entgehen, wenn Sie nach Kangerlussuaq kommen.
Punkt 660 beim Inlandeis
Am Inlandeis in der Nähe von Kangerlussuaq können Sie an einer Wanderung teilnehmen, wo Sie die Eisplatte am so genannten Punkt 660 betreten. Es ist unglaublich hier zu stehen und zu wissen, dass hier nach drei Seiten kilometerweise nur Eis liegt. Ja, selbst nach unten hin ist hier nur Eis. Hier können Sie herumgehen und darüber nachdenken, wie es wohl für die Inuit gewesen ist, ohne Daunenjacken und Zentralheizung jahrtausendelang in der Arktis zu überleben. Im Sommer, zwischen Mai und September, können Sie zudem nach dem Besuch beim Inlandeis Halt machen und in einer unglaublich schönen Gegend grillen.
Der Russell-Gletscher
Sind Sie aktiv, gut in Form und lieben Sie die Natur? Dann machen Sie eine Wanderung zu Fuß oder einen Ausflug mit dem Mountainbike. Packen Sie Zelt und Proviant in Rucksack und Fahrradtasche und halten Sie Kurs auf das Inlandeis. Nicht für alle ist der Weg zu Fuß oder Fahrrad eine gute Alternative. Deshalb gibt es auch die Möglichkeit, mit einem Allrad-angetriebenen Fahrzeug oder einem Spezialbus zu fahren.
Auf teilweise unbefestigtem Gelände fahren Sie auf der spannenden Strecke bis zum spektakulären Russel-Gletscher. Mit seinen 60 Metern senkrechten Eiswänden bietet er einen beeindruckenden Anblick. Hier am Rand zu stehen und die kolossale Eismasse weiß, blau und grün glitzern zu sehen, ist abenteuerlich. Die vertikale, zerklüftete Eiswand mit Schmelzwasserrinnen ist reiner Balsam für die Seele. Vielleicht erleben Sie auch, dass sich Eisstücken mit einem Knall ablösen. Das ist ein Anblick, den Sie niemals vergessen.