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Der Geschmack von Grönland

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Ein Reiseführer zu Grönlands kulinarischen Köstlichkeiten

Freuen sie sich darauf , Grönlandische spezialitäten zu probieren

An Grönlands Westküste gibt es fantastische Restaurants in Hülle und Fülle. Aber das wissen nur die wenigsten. Grönländisches Essen ist für viele ein missverständliches Thema. In Fernsehsendungen hört man oft nur von den exotischen Delikatessen, die allen außer den Inuit etwas seltsam vorkommen.

Nicht alle würden auf der Speisekarte vergammelte Vögel wählen, die ein halbes Jahr in einem Magen vergraben lagen. Es ist auch nicht jeder sofort begeistert, wenn ihm ein Stück warme, rohe Leber angeboten wird, die soeben am Strand aus einer Robbe geschnitten wurde.

Die Isländer essen verrotteten Hai, die Schweden ”Surströmming” (vergammelten Fisch) und die Dänen Leberwurst (die ein Amerikaner einmal „Katzenfutter“ genannt hat). In Grönland essen wir eben auch bestimmte Spezialitäten, die nicht auf allen Zungen schmelzen. Von diesen wollen wir in diesem Reiseführer nicht so viel erzählen. Wir wollen Ihnen lieber zeigen, dass Sie einige der köstlichsten Speisen im dänischen Königreich in Grönland finden können.

In diesem inspirierenden Reiseführer erfahren Sie mehr über:

  • Traditionelles Essen in Grönland
  • Die Tiere und damit die Rohwaren in Grönland
  • Essbare Pflanzen in Grönland
  • Der besondere grönländische Fleisch- und Fischmarkt, „das Brett“
  • Restaurants in Grönland
  • So kommen Sie nach Grönland

 

Traditionelles essen in Grönland

Fing man früher einen Wal, dann hatte man für eine sehr lange Zeit genug zu essen. Natürlich lag dann sofort etwas auf dem Teller, aber die Nahrung wurde auch getrocknet, aufbewahrt oder in Tran haltbar gemacht. Das gilt sowohl für Robben, Wale, Fische und anderes Fleisch. Das bedeutet, dass man sich im Sommer zielgerichtet auf den Winter vorbereitete und die Speisekammern füllte. Sie sollten im Winter Nahrung liefern, wenn Jagd aufgrund von Eis, Sturm oder dem Tod eines Fängers nicht möglich war.

Die Sage von der Mutter des Meeres

Die Sage von der Mutter des Meeres ist eine der bekanntesten Sagen in Grönland. Als der Mensch zu gierig geworden war, und sich an den Aufenthaltsorten der Tiere vergriff, fing die Mutter des Meeres alle Beutetiere in ihrem langen Haar. Hungersnot entstand. Ein Geistlicher wurde daher zu ihr auf den Boden des Meeres entsandt.

Nach einigem Hin und Her durfte der Geistliche ihr Haar kämmen und die Tiere kamen frei. Es gab wieder etwas zu essen. Der Geistliche bekam jedoch auch einen Rat mit auf den Weg: Man darf sich nicht der Völlerei ergeben und im Überfluss leben. Man soll der Natur gegenüber genügsam sein, sonst tötet man sie.

Aus diesem Grund schreibt die Tradition vor, dass man Respekt vor seiner Beute haben und alle ihre Teile verwenden soll. Das Fleisch wird verspeist. Der Speck wird beim Kochen oder zum Haltbarmachen verwendet. Er kann auch zu Licht oder Wärme umgewandelt werden. Die Eingeweide werden gegessen oder im Alltag verwendet, zum Beispiel als Nähgarn. Aus der Haut werden Kleidung, Kajakbezüge oder Zelte gemacht. Die Knochen können sogar als Werkzeuge verwendet werden.

Viele Ort in Grönland sind danach benannt, was man in der Gegend fangen konnte. Ammassalik bedeutet zum Beispiel „der Ort mit den Lodden“. Der Name der südgrönländischen Siedlung Eqalugaarsuit deutet auf die Seelachse hin, die man hier finden kann. Die Siedlung Kapisillit in der Nähe von Nuuk ist nach den Lachsen benannt, die man in ihrer Umgebung finden kann. Und damit sind nur wenige genannt.

Robben

Robben sind über tausende Jahre hinweg die zentrale Zutat in der Speisekammer der Inuit gewesen. Das grönländische Mationalgericht ist „Suaasat”, eine dicke Suppe, die oft mit Robbenfleisch zubereitet wird. Man kann sie allerdings auch mit anderen Fleischarten kochen. Die Hauptzutaten von Suaasat sind heute Fleisch, Treber (Rückstände des Braumalzes bei der Bierherstellung) und Zwiebeln. Viele ersetzen Treber mit Reis, weil es in Grönland nicht immer Treber gibt.

Gebratene Robbe ist auch sehr lecker. Wenn man aber nicht mit dem Geschmack aufgewachsen ist, muss man sich erst daran gewöhnen. Deshalb ist es auch sehr beliebt geworden, mit Rezepten zu experimentieren, zum Beispiel mit in Honig gebratener Robbe, die Gerüchten zufolge wie klassischer Rinderbraten schmecken soll.

 

Wale und Mattak (Walhaut)

Wenn man von Walfleisch spricht, dann leuchten die Augen der meisten Grönländer. Nicht-Grönländer sind allerdings oft entsetzt darüber, dass man so etwas jagt, geschweige denn isst. Aber Wal steht schon seit über 1.000 Jahren auf der grönländischen Speisekarte.

Es sind nicht die Grönländer, die manche Walarten aussterben lassen. Ganz im Gegenteil sind es industrialisierte Länder, die über Jahrhunderte hinweg räuberische Jagd auf Wale betrieben haben, um unter anderem Brennstoff (in Form von Waltran) für Straßenlampen zu gewinnen. Heute dürfen nur wenige Staaten Wale jagen und sie müssen den strengen Regeln der IWC, der International Whaling Commission, folgen.

Walfleisch ist eine Delikatesse in der grönländischen Küche. Wie Robbe, kann Walfleisch auf alle möglichen Arten zubereitet werden. Die beliebteste ist wohl, Steaks zu braten und sie mit braunen Zwiebeln zu servieren.

Mattak ist Walhaut mit einer Speckschicht. Mattak ist schon grönländischer Kaugummi oder grönländische Süßigkeit genannt worden. Für die Grönländer ist das ein Missverständnis. Mattak ist etwas ganz Besonderes. Während Kaugummi eine billige, künstliche Süßigkeit ist, stellt Mattak die bedeutendste und teuerste Delikatesse in Grönland dar. Sie geht weg wie warme Semmeln, wenn sie in den Gefriertruhen der Läden auftaucht – oder noch besser, aber selten der Fall – auf dem Markt „Brættet“ angeboten wird.

Lesen Sie später mehr über „Brættet“, das Brett.

Rentiere

Jeder, der in Nuuk, Maniitsoq oder Sisimiut im Herbst zum Essen eingeladen wird, weiß, dass die Chancen für Rentier auf der Speisekarte ziemlich gut stehen. Man weiß auch schon vorher, dass sich das Gesprächsthema des Abends um die Rentierjagd drehen wird. Ist man darauf vorbereitet, wird es ein hervorragender Abend mit Erzählungen, Gelächter und herrlichem Essen.

Rentiere leben vor allem an der grönländischen Westküste von Narsaq im Süden bis Qaanaaq im Norden. Es ist eine Mischung aus dem ursprünglichen Rentier und Tieren, die von Menschen in der Natur ausgesetzt wurden. Anschließend sind die Bestände gewachsen. Das Rentier ist die einzige Hirschart in Grönland und die Anzahl kann abhängig von der Saison stark variieren. Gibt es zu viele Tiere, überweiden sie, dann fällt der Bestand. Die grönländische Fauna kann nach einer Überweidung nicht sehr schnell nachwachsen. Deshalb versucht man, mit der Jagd den Bestand zu regulieren und sicherzustellen, dass die Tiere nicht verhungern.

Rentiersuppe, Rentiersteak, Rentier Osso Buko, Rentierkeule – wie bei einem Rind setzt nur die Fantasie bei der Zubereitung Grenzen. In den grönländischen Küchen wird in diesem Bereich viel experimentiert. Lesen Sie hier mehr über Rentiere (englisch).

Moschusochsen

In Kangerlussuaq können Sie einer artenreichen Tierwelt begegnen. Die bekanntesten Tiere in der Gegend sind Moschusochsen und Rentiere. Die Moschusochsen wurden im Jahre 1963 aus Nordostgrönland hierher umgesiedelt. Man führte 27 Moschusochsen ein und das war ein schwindelerregender Erfolg. Die Wachstumsrate der Moschusochsen in diesem Gebiet ist die höchste in der ganzen Welt. Der Erfolg war so groß, dass man heute nicht genau weiß, wie viele Moschusochsen in den Umgebungen von Kangerlussuaq, Sisimiut und Maniitsoq leben. Es wird geschätzt, dass zwischen 10.000 und 25.000 Tieren in der Gegend zu finden sind. Wie beim Rentier kann man auch Moschusochsen auf unendliche Weisen zubereiten. Eine der beliebtesten ist wieder der Braten oder Steaks mit braunen Zwiebeln.

Erfahren Sie hier mehr über Moschusochsen (englisch).

Die Wolle vom Moschusochsen ist beinahe unbezahlbar. Wenn man aber etwas in die Finger bekommt, das aus Moschuswolle gestrickt wurde, dann wird man entzückt sein. Die Wolle ist unglaublich weich und wärmt so sehr, dass man es fast gar nicht glauben kann. Ein kleiner dünner Schal aus Moschuswolle wärmt so sehr wie 12 Daunenjacken… fast.

 

Lamm, Schaf und Kuh (und Pferde)

In Südgrönland liegen die Schäfereien wie Perlen an einer Kette. In Grönland werden sehr viele Lämmer aufgezogen. In der jüngsten Zeit ist es in der Tat wieder modern geworden, in Südgrönland Kühe zu halten, wonach es eine große Nachfrage gibt.

Die Lämmer in Grönländ werden nicht als Bio-Fleisch verkauft, doch das sind sie im Prinzip. Sie laufen von dem Frühjahr an, in dem sie geboren werden, in den Bergen herum, bis sie im Herbst eingesammelt und geschlachtet werden. Grönländisches Lamm ist von bester Qualität, weil das kalte Klima dazu führt, dass die Lämmer langsamer wachsen. Der Geschmack ist köstlich.

Schäfereien sind natürlich in erster Linie Betriebe, in denen Schafe gehalten werden. Um die Schafe im Herbst zur Schlachtung einzutreiben, hält man in den Schäfereien oft auch einige Pferde. Das Eintreiben geht wie in Island mit isländischen Pferden vor sich. Einige Schäfereien bieten Unterkünfte an und in manchen Orten können Sie auch reiten, zum Beispiel in der Schäferei Inneruulalik, die gegenüber von Narsarsuaq liegt.

Mattak skæres ud med en Ulu, en traditionel kvindekniv - Fotograf: Lola Akinmade A. Kerstro m., Visit Greenland
Et udvalg af kød er ved at blive forberedt på sten i Nuuk i Grønland - Fotograf:

Vögel

In Grönland können Sie ganzen 235 Vogelarten begegnen. Etwa 60 von ihnen brüten an Land. Viele stehen unter Naturschutz, zum Beispiel der Meeresadler. Es gibt aber auch einige, die die grönländische Küche mit ihrem wunderbaren Geschmack bereichern. Schneehühner, Teiste, Lummen und Eiderenten sind einige Beispiele. Sie können wie in anderen Ländern auch als Wildvögel zubereitet werden und haben den gleichen charakteristischen Wildgeschmack.

Dann gibt es natürlich noch die Krabbentaucher. Sie lassen sich auf eine ganz besondere Weise zubereiten. Man nehme eine Robbe aus und entferne den Inhalt aus der Haut. Man lasse den Speck sitzen und fülle nun die Hülle mit Krabbentauchern aus. Danach näht man die Robbe zusammen. Mit dem Speck ist sichergestellt, dass die gesamte „Robbentüte“ komplett luftdicht wird. Dann vergräbt man die Tiere 3 bis 12 Monate in der Erde, bevor sie gegessen werden können. Das ist nicht bei allen beliebt, auch nicht in Grönland. Vor allem die Jüngeren im Süden fallen schon beim Gedanken daran in Ohnmacht.

 

Alles gute aus dem Meer

Fische und Meeresfrüchte aus Grönland sind ungeheuer köstlich. Da es sich um Kaltwassertiere handelt, wachsen sie langsam, und das gibt ihnen eine ganz besondere Struktur im Fleisch.

An guten Speisefischen sind da vor allem Seelachs, Lachs, Dorsch, Rotbarsch und Heilbutt in den Töpfen zu finden. Natürlich gibt es auch viele andere Fischarten, aber die genannten sind die beliebtesten. Sie werden nach einer Fülle verschiedener Rezepte zubereitet. Beispielsweise sind in Cornflakes panierter Rotbarsch und Dorsch ein leckeres und einfaches Alltagsgericht. Aber es gibt ja unendlich viele Möglichkeiten, seinen Fisch zuzubereiten.

Tupaarnaq Rosing Olsen schreibt über seine Mutter Alma Olsen und seine Großmutter Sara Rosing im Vorwort zu seinem Buch ”Takanna – gutes Essen aus grönländischen Rohwaren”:

”Ein großer Teil ihres Wissens über Zubereitung grönländischen Essens hat sie von ihrer Mutter, Sara Rosing. Sie hatte als Priestergattin oft eine repräsentative Rolle ihren Gästen gegenüber. Unter anderem deswegen und wegen des damals sehr begrenzten Warenangebots entwickelte sie ihre eigene Küche. Ich sehe sie vor mir, wie sie die köstlichsten Gerichte für ihre Gäste zaubert, die dem Hörensagen nach ein geradezu kulinarisches Erlebnis waren. Zum Glück ist ein großer Anteil ihres Wissens an ihre Kinder und Enkel überliefert worden.”

Hier wurde viel experimentiert. Das tut man ja auch heute noch. Genau das hat nordisches Essen beliebt gemacht – mit den jeweils vorhandenen Zutaten zu experimentieren. Grönland war für Neues schon immer sehr empfänglich.

Andere Fische in der grönländischen Küche sind kleine Lodden, die Ammassat genannt werden, und die zur großen Verwunderung der Grönländer andernorts als Hundefutter verkauft werden. In Grönland sind getrocknete Ammassat eine besondere Delikatesse, wie Stockfisch im Allgemeinen. In Grönland werden Fische normalerweise luftgetrocknet und nicht gesalzen, wie das beispielsweise in Norwegen der Fall ist.

Dorsche aus den Fjorden lassen sich richtig gut lufttrocknen. Sie ergeben einen herrlichen, eben trockenen Fisch. Andere Fische wie zum Beispiel der Heilbutt sind sehr fetthaltig. Diese trocknet man auch von außen. Innen allerdings kann man sie beinahe als saftig bezeichnen. Grönländische Garnelen bedürfen keiner Erklärung, denn sie sind weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt. Wegen des kalten Wassers wachsen sie langsamer. Deshalb wird ihr Fleisch angenehm fest im Vergleich zu Warmwassergarnelen. Royal Greenland, Nordeuropas größter Fischproduzent, verkauft hervorragende Garnelen, die es beinahe auf der ganzen Welt zu kaufen gibt. An anderen Köstlichkeiten aus dem Meer bleiben außerdem grönländische Krabben zu erwähnen, die mit ihren unendlich langen Beinen ein jedes Supermodel neidisch machen.

In Grönland werden sehr viele Muscheln geerntet. Dabei muss man sehr vorsichtig sein. Es gibt 4 Regeln zu beachten: Sie müssen auf der Nordseite der Felsen geerntet werden, und zwar bei niedrigem Wasserstand. Sie müssen bei Ebbe noch immer mit Wasser bedeckt sein und dürfen kein Sonnenlicht abbekommen haben. Wenn man diese Regeln einhält, erwartet einen eine gesegnete Mahlzeit. Auch Seeigel können in Grönland auf den Tisch kommen, aber das passiert nicht so häufig.

“A taste of Greenland”

”A Taste of Greenland” ist eine dänisch-grönländische Fernsehreihe, die von der dänischen, preisgekrönten Produktionsgesellschaft Ace & Ace in Zusammenarbeit mit Visit Greenland gedreht wurde. In der Serie, die auf der ganzen Welt ausgestrahlt wurde, begleiten wir den neuseeländischen Koch Chris Coubrough auf einer Reise durch die 4 grönländischen Regionen. Hier verwendet er die jeweils vorhandenen Zutaten, um eine Reihe köstlicher Gerichte zuzubereiten.

Sehen Sie dem Koch Chris Coubrough dabei zu, wie er die leckersten Gerichte mitten in der grönländischen Natur zubereitet. Sie können die Filme hier finden.

Pflanzen und Beeren

Beeren
In Grönland sind Krähenbeeren und Heidelbeeren besonders beliebt. Krähenbeeren heißen auf grönländisch je nach Region paarnat oder paarmat. Wir lieben die süßen Beeren. Deshalb ist das Wort ein Teil ganz vieler Mädchennamen wie Paarma, Parnuna, Paarnuna und Parnannguaq. Die Beerenbüsche in Grönland sind alle sehr niedrig, denn bei Wind hätten Beeren auf höheren Ästen keine Chance. Wenn Sie im Spätsommer oder im Herbst nach Grönland kommen, werden Sie deshalb eine Menge Hintern in der Gebirgslandschaft sich recken sehen. Viele Leute sind dann draußen und pflücken die köstlichen Beeren. Sie werden roh gegessen (ggf. als Frühstück oder Dessert mit Milch), eingekocht oder in Eis verwendet. Die grönländische Heidelbeere ist in Wahrheit eine Rauschbeere, die auch in Mooren in Europa wächst.

Pilze
Pilzesammeln ist eine relativ neue Disziplin in Grönland. Es war schon immer bekannt, dass man Pilze essen kann. Aber wie überall auf der Welt sind nicht alle Pilze essbar. Die meisten Leute haben sich gedacht „better safe than sorry“. Erst in den letzten Jahrzehnten ist es zur Beliebtheit geworden, die essbaren Pilze zu sammeln. Sind Sie ein Pilzkenner oder gemeinsam mit einem unterwegs, dann warten viele tolle Erlebnisse auf Sie. In Grönland werden Pilze auf die gleiche Art und Weise verwendet wie anderswo.

Engelwurz
Engelwurz ist in Grönland ein riesiger Hit. Normalerweise verwendet man die Stengel, die wie Sellerie oder blasses Rharbarber aussehen, zum Kochen oder man isst sie roh. Viele beschreiben den Geschmack als herrlich kräftig, während andere behaupten, es schmecke nach Seife. Engelwurz wird auch in Schnaps verwendet. Manche schneiden ihn in kleine Scheiben, die zu Eiswürfeln gefroren werden. Sie geben dann dem Wasser einen leichten Engelwurzgeschmack, wenn die Eiswürfel schmelzen.

Rhabarber
Kein Garten in Grönland ohne Rhabarberbeet. Wie in anderen Ländern auch finden Sie Rharbarberkuchen und Rharbarbermarmelade auf vielen grönländischen Tafeln.

Kartoffeln
Kartoffeln aus Südgrönland sind in ganz Grönland eine Normalität geworden. Die globale Erwärmung hat Nordgrönland massiv beeinflusst. Hier wird es für die Fänger schwieriger, im Winter aufs Eis hinauszukommen. In Südgrönland hingegen hat es die Auswirkung, dass die Saison für Gemüseproduktion länger geworden ist. Deswegen werden hier immer mehr Kartoffeln angebaut.

Zuckerrüben
An vielen Orten der Welt werden Zuckerrüben in der Futter- oder Zuckerherstellung verwendet. In Grönland aber lieben wir es, Zuckerrüben roh zu essen. Sie werden natürlich in Suppen verwendet, sie werden eingekocht, aber roh machen sie die Grönländer richtig glücklich. Was für andere Erdbeeren sind, sind für uns Grönländer Zuckerrüben. Wenn die ersten Zuckerrüben von den Schäfereien in die Läden kommen, stehen die Menschen Schlange, um sie zu kaufen.

Glockenblumen
Sie müssen sehr viele Glockenblumen sammeln, wenn Sie einem Gericht ihren Geschmack verleihen wollen. Wenn man aber die notwendige Geduld hat, dann kann man Glockenblumen in Salaten und Gelee verwenden. Sie können Glockenblumen auch einfach so essen. Ihre Kerne schmecken nach Nüssen. Wenn Sie als Tourist in Grönland unterwegs sind und an einem Ort mit Gefrierschrank untergebracht sind, dann können Sie ein verhältnismäßig geschmacksneutrales Eis kaufen, Glockenblumen untermischen und dann wieder einfrieren.

 

Südgrönland – Die Speisekammer Grönlands

Einer unserer Kunden kicherte, als er von der Existenz des Buches „Gärten in Grönland“ erfuhr. Er stellte sich vor, dass es sich um einen Prospekt mit acht Seiten handelt. Er sollte wissen, dass es sogar zwei Bücher über grönländische Gärten gibt, nämlich den erstgenannten „Leidenschaft. Gärten in Grönland“ von dem Fotografen Finn Larsen (in englischer, dänischer und schwedischer Sprache erschienen) und „Grönländische Gärten in drei Jahrhunderten“ von Karen Nørregaard (nur dänisch). Vor allem Südgrönland ist unglaublich fruchtbar und es ist kein Zufall, dass diese Region die Speisekammer Grönlands genannt wird.

In Südgrönland gibt es etwa 37 Schäfereien und die Versuchsstation Upernaviarsuk. Sie repräsentiert einerseits den Versuchshof der grönländischen Selbstverwaltung und andererseits eine Landwirtschaftsschule – ein Wort, das die wenigsten mit Grönland verbinden. Wie in vielen anderen Schäfereien werden hier Kartoffeln und Speiserüben, aber auch Radieschen, Eisbergsalat, Kopfsalat, Tomaten, Gurken usw. angebaut.

Viele Leute in Grönland versuchen sich im Privaten mit Anbau von Gemüse, Pflanzen und Obst. Man probiert es, wo auch immer man Windschutz und Sonne findet: in Gewächshäusern, Kulturkästen oder auf Fensterbänken. Die grönländischen Versuche umfassen Bananen, Erdbeeren und viele, die Johannisbeeren im Garten anbauen. Brugseni – eine grönländische Supermarktkette – hat sich in den letzten Jahren sehr für Nachhaltigkeit eingesetzt und sorgt dafür, dass grönländische Waren im Land verteilt werden, nicht zuletzt in Nuuk, wo der Absatzmarkt am größten ist.

 

Kräuter und Gewürze

In den vergangenen Jahren sind an verschiedenen Orten in Grönland kleine Firmen entstanden, die eine Nischenproduktion unterschiedlicher Produkte entwickelt hat – von grönländischem Meersalz und Algen bis zu Kräutern und anderen guten Dingen.

 

Brættet – ”das Brett” oder ”der kleine Grönländer”

”Brættet” ist das dänische Wort für Kalaaliaraq, das eigentlich „der kleine Grönländer“ bedeutet. Es ist der Markt vor Ort, wo Fischer und Fänger den Fang des Tages verkaufen können. Hier wird Fleisch wie Robbe, Wal, Rentier, Moschusochse und – eher selten – Eisbär, alle vorstellbaren Sorten Fisch, Garnelen, Seehasenrogen, Beeren, Engelwurz, Vögel wie Lommen und Eiderenten und alles andere, was es in der Jahreszeit gerade gibt, angeboten. „Das Brett“ ist auch ein örtlicher Treffpunkt, den viele besuchen, sich unterhalten und Neuigkeiten aufschnappen.

 

Der Europäische und dänisher Einschlag

Die grönländische Küche ist seit der Ankunft der Walfänger von äußeren Eindrücken beeinflusst worden. Das große klassische Kochbuch für Grönland heißt ”Kochbuch für Grönland“. Es wurde 1963 nach achtjähriger Arbeit, dem Einsammeln von Rezepten und dem Untersuchen von Ernährungsthemen in Grönland, auf grönländisch und dänisch herausgegeben. Die Haushaltswirtschaftslehrerin Caia Hansen passte dänische Rezepte an die Verfügbarkeit von Zutaten in Grönland an. Auf diese Weise waren die Rezepte auch in Grönland einfach umzusetzen. Einer der größten Künstler Grönlands, Jens Rosing, illustrierte das Kochbuch.

Im Allgemeinen orientieren sich die grönländischen Essgewohnheiten stark an der dänischen Küche, nicht zuletzt weil dänische Speisen oft günstiger sind als grönländische. Es war eigentlich nur Spaß, als die damalige Vorsitzende der Selbstverwaltung Aleqa Hammond zu einer dänischen Zeitung sagte, dass das Beste, was Grönland jemals von Dänemark bekommen hatte, „Steak mit braunen Zwiebeln und dunkler Sauce“ war. Aber sie traf sofort auf Widerstand. Und wie sie ebenfalls hervorhob, ist sie „besser als die meisten Dänen darin, dunkle Sauce zu machen. Die schmeckt nämlich auch richtig gut zu Walsteaks.“

Dies ist schon immer ein Merkmal der Grönländer gewesen: Wenn etwas Nützliches daherkommt – sei es Polka, Nähnadeln aus Metall oder Zahnseide, die diejenige aus Sehnen ersetzt – dann nehmen wir es mit Kusshand entgegen und eignen es uns an. Zweifelsohne werden auf vielen grönländischen Tischen dänische Gerichte serviert und mit großem Genuss gegessen. Und auch wenn man in Dänemark beim Anblick von Knorr Aromat die Nase rümpft, ist es in Grönland das Beste, wenn man sein Mattak (Walhaut) würzt.

Grønlandsk fiskeret serveret på restaurant Sarfalik i Nuuk - Fotograf: Rebecca Gustafsson, Visit Greenland
Frokost på restaurant Sarfalik i hotel Hans Egede - Fotograf:

Restaurantguide zu Grönland

Wie zuvor erwähnt, ist die grönländische Küche viele Jahre lang von außen inspiriert worden. Heute gibt es sehr viele grönländische Restaurants, die die grönländischen Rohwaren und Gerichte mit Inspiration aus der Fremde kombinieren.

Außerdem wird von grönländischer Seite aus Fokus auf das Küchengewerbe gelegt. Kürzlich wurde die Lebensmittelschule Inuili in Narsaq eingerichtet. Fast jedes Jahr seit 2000 wurden grönländische Meisterschaften für Köche abgehalten worden. Es ist eine große Ehre, in Grönland Koch des Jahres zu werden, und sich damit für die dänischen Kochmeisterschaften zu qualifizieren.

Von den vielen guten Restaurants in Grönland wollen wir hier nur einige wenige erwähnen. Da Speisekarten bekanntlich nicht in Stein gemeißelt sind, nennen wir hier nur die Restaurants und verlinken zu deren eigenen Homepages.

 

Gaststätten in Ilulissat

Das bekannteste ist das Restaurant Ulo, das im Hotel Arctic in Ilulissat liegt. Hier sind schon lange sehr erfahrene und kompetente Köche am Werk und haben ein ganz wunderbares kulinarisches Erlebnis im Hotel erschaffen. Lesen Sie mehr unter www.hotelarctic.com. In Ilulissat befindet sich auch das Restaurant Mamartut, das Speisen von hoher Qualität serviert. Mamartut ist in einem kleinen Haus auf dem Weg zum Ilulissat Isfjord untergebracht. (www.mamartut.dk – Homepage nur dänisch)

Im Hotel Hvide Falk und Hotel Icefjord treffen Sie auf gutes Essen, eine hervorragende Aussicht und gemütliche Stimmung. Die beiden letztgenannten Restaurants bieten ordentliches Essen. Auf beiden Speisekarten finden Sie auch sehr gute Thai-Gerichte, da hier Köche aus Thailand arbeiten. Lesen Sie mehr unter www.hotelhvidefalk.gl und www.hotelicefjord.gl (nur auf dänisch und englisch).

 

Restaurant in Sisimiut

Nasaasaaq Brasserie & Restaurant, das sich im Hotel Sisimiut befindet, ist ein herrliches Erlebnis für Ihren Gaumen. Besuchen Sie die Homepage des Hotels unter www.hotelsisimiut.com.

 

Gaststätten in Kangerlussuaq

Im Restaurant Roklubben (Ruderclub) finden Sie das beste Essen in Kangerlussuaq und Umgebung. Das Restaurant ist wunderschön am Ufer des Lake Ferguson gelegen, etwa 5 Kilometer außerhalb der Siedlung Kangerlussuaq. Hier speisen seit vielen Jahren sowohl Touristen als auch Einheimische. Lesen Sie mehr unter https://aac.gl/restaurant-roklubben (englisch).

Das Hotel Kangerlussuaq hat auch ein gutes Restaurant eröffnet: http://www.hotelkangerlussuaq.gl/f-b/#restaurant (englisch)

Erfahren Sie mehr über weitere Speiselokale und Restaurants in unserem Guide ”Reiseführer zu Kangerlussuaq“, den Sie hier herunterladen können: www.greenland-travel.dk/kangerlussuaq.

 

Restaurant in Narsaq

Das Restaurant Klara im Hotel Narsaq bietet herrliches südgrönländisches Essen mit Inspiration aus der traditionellen europäischen Küche an, wo die Qualität der Zutaten im Mittelpunkt steht.

 

Gaststätten in Qaqortoq

Das Restaurant Ban Thai in Qaqortoq ist, wie der Name schon sagt, ein Thai-Restaurant. Hier wird wirklich gutes Essen serviert und das wird auf Tripadvisor mit 4 von 5 Sternen belohnt. Sie können das Restaurant auf Facebook finden.

Gutes Essen bekommen Sie auch im Café/Brasserie Nanoq im Hotel Qaqortoq – lesen Sie mehr hier: http://www.hotel-qaqortoq.gl/index.htm (englisch und dänisch).

 

Gaststätten in der Hauptstadt Nuuk

Nuuk bietet Restaurants für jeden Geldbeutel und ein sehr breites Repertoire an Speisen. Hier gibt es Gourmetrestaurants, Ketten und einige gute Cafés.

Das Hotel Hans Egede beherbergt mehrere Restaurants, darunter Sarfalik. Das Restaurant ist eines der besten in Grönland und hat noch dazu eine gute Aussicht. Gleich neben dem Sarfalik liegt ein A Hereford Beefstouw Steak House mit dem gleichen Konzept wie seine Schwesterhäuser in Europa. Sehen Sie einen Film über Sarfalik unter www.hhe.gl/spisestedet-sarfalik/ (englisch und dänisch).

Etwas weiter die Straße entlang liegt das gute Cafe Esmaralda. Die Besitzer betreiben noch ein anderes Café im Nuuk-Center, nämlich das Caffé Pascucci. Das ist der Treffpunkt der Stadt, nicht nur für die Jungen und Schönen, sondern auch für uns andere.

Im Hotel Nordbo befindet sich auch das Restaurant Nordlys („Nordlicht“). Hier steht der „Geschmack des Nordens“ mit köstlichen lokalen Zutaten auf der Speisekarte. Es hat täglich zur Mittagszeit geöffnet und serviert mittwochs bis samstags Abendessen.

Das Charoen Porn in Nuuk ist das älteste Thai-Restaurant der Stadt und wird von den Einwohnern und Besuchern heiß geliebt. Es ist zentral direkt neben dem Hotel Hans Egede gelegen. Viele, die hier zum ersten Mal essen, sagen, dass sie nie zuvor so gutes Thai-Essen probiert haben. Lesen Sie die Speisekarte auf deren Homepage www.charoenporn.gl (nur dänisch).

Das Café im Kulturhaus Katuaq, Cafetuaq, bietet einen guten Brunch und aufregende grönländische Tapas Gerichte aus lokalen Zutaten an. Besuchen Sie die Homepage des Cafés unter www.katuaq.gl. (englisch und dänisch)

 

Frisk fisk med grøntsager og kartofler lavet direkte på varme sten på stranden nær Narsaq i Sydgrønland - Fotograf:
Grønlandsk kaffe er en specialitet, som mange nyder. Her ses det lavet på hotel Maniitsoq - Fotograf:

Andere Spezialitäten

Grönländisches Eis

Grönländisches Eis ist eine relativ neue Entscheidung – jedenfalls, wenn es aus Sahne gemacht ist. Greenland Ice unterscheidet sich von den meisten anderen Eissorten darin, dass es sowohl aus Sahne als auch aus grönländischem Inlandeis hergestellt wird. Sie produzieren herkömmliches Eis und Sorbet, das im Sommer sehr beliebt ist. Lesen Sie mehr unter greenlandice.gl (englisch).

Grönländischer Kaffee

Grönländischer Kaffee ist ein köstlicher Drink nach dem Abendessen. Viele Länder haben einen Kaffee nach sich benannt. Jüngst haben einige Bartenders in Grönland einen grönländischen kreiert. Er hat danach einen festen Platz auf den meisten Speisekarten in Grönland bekommen – nicht ohne Grund. Grönländischer Kaffee schmeckt einfach gut und es ist ein tolles Erlebnis zu sehen, wie er gemacht wird.

Grönländischer Kaffee erinnert etwas an Irish Coffee, er ist jedoch wesentlich weniger süß. Er besteht aus Kaffee, Grand Marnier, Whiskey, Kahlua, Schlagsahne und Feuer. Man erwärmt den Grand Marnier und gießt ihn als Flamme in die restlichen Zutaten. Das symbolisiert das tanzende Nordlicht in Grönland. In diesem kurzen Film vom Brauhaus in Nuuk können Sie sehen, wie die letzte Zutat hinzugefügt wird und wie ein grönländischer Kaffee entsteht.

 

Fisch auf einem Stein

Fisch vom Stein zu essen, ist etwas ganz Besonders. Es schmeckt einfach besser und es ist etwas, das wohl alle Grönländer wenigstens einmal probiert haben. Wenn man sich in der Natur befindet und Fisch gefangen hat, holt man sich in einem Topf Wasser aus dem Fjord, das natürlich gesalzen ist. Der Fisch wird in Stücke geschnitten und über dem Feuer gekocht. Während der Fisch brodelt, findet man einen Stein von der Größe eines Tischchens. Gleichzeitig kann man sich auch auf die Jagd nach alten Muschelschalen begeben, die später als Löffel und Gabel fungieren können. Wenn der Fisch gar ist, wird er auf den Stein gelegt. Manche reinigen den Stein mit dem Kochwasser, andere behalten es als Brühe und essen sie mit Hilfe der Muschelschalen. Wenn der Fisch auf dem Stein liegt, setzt man sich um den Stein herum und greift zu – entweder mit den Muschelschalen oder mit den Fingern. Selbst im Noma bekommt man keinen Fisch, der so gut schmeckt.

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